Das Interview mit mir - Teil 1
Er: Stell Dich bitte vor.
Ich: Ich heiße Anna. Ich bin Anfang dreißig.
Er: Okay. Wie siehst Du aus ?
Ich: Ich bin ziemlich klein. Ich sage immer, dass ich eine “weibliche” Figur habe. Also weder dick noch richtig schlank. Ich habe rote Haare und grüne Augen.
Er: Und viele Sommersprossen.
Ich: Ja. Vor allem jetzt im Sommer.
Er: Sind die überall ?
Ich: Gesicht, Arme, Dekollete
Er: Okay. Also: Wir reden heute über Dich, ja ?
Ich: Ja, das ist der Sinn.
Er: Gut. Und nur nochmal zur Absicherung. Ich darf also alles fragen ?
Ich: Ja.
Er: Und Du wirst auf alles antworten ?
Ich: Ja.
Er: Gut. Das wird lustig.
<kurze Pause>
Er: Gut. Reden wir über Sex.
Ich: Das habe ich auch nicht anders erwartet.
Er: Gut. Also. Wann hattest Du Dein “erstes Mal” ?
Ich: Ich war 14.
Er: Das ist ganz schön früh, oder ?
Ich: Für heutige Maßstäbe wohl nicht, aber damals war ich wohl schon früh dran.
Er: Wer war “er” ?
Ich: Der Ex-Freund meiner großen Schwester.
Er: Soso. Wie alt war denn der ?
Ich: Er ist 9 Jahre älter als ich.
Er: Und ? Stimmt es, was man sich unter erzählt ? Hat der “Erste” immer einen besonderen Platz im Leben einer Frau ?
Ich: Ich kann natürlich nicht für andere und schon gar nicht für alle Frauen sprechen… Aber für mich wird er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Er: Ja, das hört man öfter. Aber gehen wir mal weiter. Mit Deinem Entjungferer war es irgendwann aus. Wie lange hat es gedauert, bis Du wieder aktiv geworden bist ?
Ich: Du willst wissen, wann ich Nr.2 hätte ?
Er: Genau.
Ich: Knapp 2 Wochen später.
Er: Wie kam das ?
Ich: Wie es dazu kam, dass wir Sex hatten ? Oder warum es “nur” 2 Wochen gedauert hat ?
Er: Beides bitte.
Ich: Ich fange mit dem zweiten Teil an. Also. Ich hatte mit Nr. 1 oft und viel Sex. Guten Sex. Ja, ich war verliebt. Liebte. Als das zu Ende ging, war ich traurig. Und vermisste etwas. Vermisste ihn. Und so war ich “leichte Beute” für den Nächsten. Er war knapp 3 Jahre älter und wir vögelten auf einer Party meiner Freundin.
Er: Wie alt warst Du da ?
Ich: 15
Er: Und kamen dann noch mehr ?
Ich: Was meinst Du ? In dieser Zeit ? Oder insgesamt ?
Er: Erst einmal “in dieser Zeit”.
Ich: In den nächsten 2 Jahren hatte ich dann mit knapp 15-20 Männern Sex.
Er: Und wie viele bis Du 18 warst ?
Ich: Knapp 30. Für genauere Angaben müsste ich nachschauen…
Er: Nachschauen ?
Ich: Ja. Ich führe Buch.
Er: Über Deine Liebhaber ?
Ich: Über meine Liebhaber. Über die Häufigkeit und Qualität und so weiter.
<kurze Pause>
Er: Wie kann ich mir das vorstellen ? Hast Du ein Buch, wo Du jeden Sex, den Du je hattest, eingetragen hast ?
Ich: Ja.
Er. Wirklich ?
Ich: Ja. Und es ist kein “Buch” mehr, sondern inzwischen eine Excel-Liste.
Er: Das heißt, dass Du genau weißt, wann Du wann mit wem geschlafen hast ?
Ich: Ja. Es gibt natürlich eine gewisse Ungenauigkeit. Aber bis auf ca. 5 Männer und ca. 50 Mal Sex in meinem Leben ist das Ganze ziemlich vollständig.
Er: Jetzt muss ich fragen. Wie ist die Zahl ?
Ich: Die Summe unter allen Männern, mit denen ich Sex hatte ?
Er: Ja.
Ich: Mehr als 1, weniger als 700.
Er: Aber mehr als 600 ?
Ich: Ja.
Er: Genauer bitte.
Ich: 657
Er: Du hast mit 657 Männern geschlafen ?
Ich: Plus/Minus 5. Wie gesagt.
Er: Wie ? Plus/Minus?
Ich: Naja, wenn man mit mehreren Männern gleichzeitig Sex hat, dann kann sich da schon mal eine Ungenauigkeit einschleichen. Genauso ist es beim Sex mit Fremden. Vielleicht hätte ich ja schon mal mit dem einen oder anderen anonymen Partner früher Sex. Also ist die Zahl hier vielleicht nicht ganz richtig.
Er: Gleichzeitig? Sex mit Fremden ? Machst Du so etwas oft ?
Ich: Wenn mir andere Frauen die Wahrheit über ihr Sex-Leben berichten, dann … ja, wohl sehr oft. Jedenfalls im Vergleich.
Er: Das hätte ich nicht von Dir gedacht.
Ich: Das tut – zum Glück – niemand. Ich bin sehr darauf bedacht, dass mein Sex-Leben nicht Thema wird. Oder im Freundeskreis bekannt wird. Oder auf meiner Arbeit. Gott bewahre.
Er: Schämst Du Dich ?
Ich: Nein. Kein Stück. Ich lebe so, wie es mir gefällt. Ich möchte nur kein Stigma als Schlampe.
Er: Gut. Das verstehe ich. Aber denken die Männer denn nicht, dass Du eine Schlampe bist, wenn sie Dich gemeinsam ficken ?
Ich: Bestimmt. Aber das ist auch gut.
Er: Wieso das ?
Ich: Weil Männer keine Männer mehr sein dürfen. Sie haben Verlangen. Wünsche. Wollen sich austoben. Wollen wilde und versaute Dinge tun. Aber damit man sie nicht für Höhlenmenschen hält, halten das alles unter Verschluss. Die Männer mit denen ich Kontakt habe, haben verlernt ihre Wünsche mitzuteilen. Ihr Verlangen auszuleben. Wenn ein Mann mit einer Frau schlafen will, dann kommuniziert er das nicht mehr. “Oh Gott, was denkt die denn, wenn ich ihr sage, dass sie geile Tritten hat ? Und dass ich gerne mal meinen Schwanz tief in sie reinschreiben will ?” Wenn ein Mann denkt, dass Du eine Schlampe bist, oder leicht zu haben, dann wandelt er sich. Er macht sich keine Gedanken mehr darüber, was sie über ihn denken könnte. Er wird sie ficken. Also kann er sich so zeigen, wie er wirklich ist.
Er: Also. Ein Mann, der weiß, dass er Dich ficken wird, wird sich nicht mehr verstellen ?
Ich: Genau. Und wenn man selbst einige Themen anschneidet, wird er auch offen sein Verlangen äußern. Und etwas “vulgär sein” hilft auch ungemein.
Er: Gib mal ein Beispiel.
Ich: Also. Wenn Du eine Frau triffst, die Du attraktiv findest…
Er: Ja. Also so wie jetzt ?
Ich: Gut. Bleiben wir bei diesem Beispiel. Also. Bevor ich Dir gesagt habe, dass ich mit mehr als 600 Männern Sex hatte, hättest Du da die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass Du mich heute noch ficken wirst ?
Er: Nein.
Ich: Bist Du denn heute mit dem Vorsatz hergekommen, mich zu ficken ?
Er: Nein !
Ich: Hast Du es Dir denn schon mal vorgestellt ?
Er: <räuspert sich> Ja. Schon oft.
Ich: Und wie ? Wie fickst Du mich in Deiner Fantasie ? Sanft ? Oder richtig hart ?
Er: Na, normal halt.
Ich: Ach, jetzt sei doch mal ehrlich. Wenn Du Wahl hast zwischen “sanft kuschelnd im Bett” oder “richtig hart gegen eine Wand gedrückt”, wofür entscheidest Du Dich. Und sei ehrlich !
Er: Für “richtig hart”.
Ich: Und nachdem Du weißt, dass ich schon mit vielen… sehr vielen Männern gefickt habe…
Er: Ja ?
Ich: Glaubst Du, dass Du heute noch Deinen dicken Schwanz ganz hart in mein enges Loch rammen wirst ?
Er: Errr… Keine Ahnung.
Ich: Und wenn ich Dir sage, dass ich keine Unterwäsche unter meinem Kleid trage ?
Er: …
Ich: Und dass Du heute nicht der Erste sein wirst, der mir seinen dicken Prügel reinrammt ?
Er: Dann denke ich, das ich Dich heute noch über den Schreibtisch lege und Dich hart von hinten wegnagele.
Ich: Siehst Du ? Und schon hast Du Deinen Beweis. Du willst mich doch über den Schreibtisch werfen und mein Kleidchen hochreissen, oder ? Und mich dann hart von hinten ficken, oder ?
Er: Errr.. Ja.
Ich: Und nur weil ich mich Dir gegenüber als “leicht zu haben” präsentiert habe und etwas vulgär gesprochen habe, könntest Du Deine Wünsche… nein, Dein Verlangen, äußern.
Er: Ich verstehe.
<kurze Pause>
Er: Ja, ich verstehe wirklich. Ja, das stimmt. Und das ist das, was Du willst ?
Ich: Wenn ein Mann sich ohne Hemmungen alles nehmen kann, was er möchte, dann habe ich natürlich aus etwas davon. Sie sind dann wild. Ungezügelt. Und kommen richtig aus sich heraus. Und ja, das mag ich.
Er: Und das lebst Du im Geheimen aus ?
Ich: Naja, so richtig geheim ja nun nicht. Ich gehe nur nicht damit hausieren.
Er: Und was denken Freunde oder Familie darüber ? Oder wissen die das gar nicht ?
Ich: Also erst einmal: Ich mache nichts wofür ich mich oder sonst jemand schämen müsste.
Er: So habe ich das auch nicht gemeint.
Ich: Ich verstehe schon. Ja, ich benutze Fingerspitzengefühl. Meine Familie weiß, dass ich sexuell sehr aktiv bin. Freunde meist nicht. Das liegt aber daran, dass mir “Freundinnen” nicht mehr ihre Männer anvertrauen würden, wenn sie wüssten, dass ich eine Schlampe bin.
Er: Ähm.
Ich: Ja, das sind ihre Worte, nicht meine. Wenn in meinem Bekanntenkreis eine Frau mehr als einen Partner pro Jahr hat, dann wird schon angefangen sich das Maul zu zerreissen. Ja, und immer von Frauen. Wir sind diesbezüglich nicht sonderlich klug. Dieses “schau mal, ich bin keine Schlampe, aber die da schon” ist leider ein typisches und dämliche weibliches Verhalten. Was hauen diese Frauen teilweise auf andere drauf, nur um besser da zu stehen. Was meinst Du, würden solche Frauen zu mir sagen ?
Er: Sie hätten Angst vor Dir ? Und davor, dass Du ihnen die Männer wegnimmt ?
Ich: Genau.
Er: Also weiß fast niemand, dass Du …
Ich: … eine Schlampe bin… genau
Er: Klingt anstrengend.
Ich: Och, das kann auch lustig sein. Als ich 18 war, fuhr ich mit meinem Abi-Jahrgang nach Italien. Wir hatten damals auch eine Mädchen-Clique im Jahrgang, die sich furchtbar wichtig nahm. Jedenfalls hatten diese Mädchen gerade ihre ersten oder zweiten Freunde hinter sich und flirten heftig mit den Italienern. Bei diesen Mädchen war ich “Anna, die Jungfrau”. Und sie haben keinen Hehl aus diesem Spitznamen gemacht.
Er: Und das hat Dich nicht gestört ?
Ich: Nein, im Gegenteil. Ich fand es super. Was meinst Du, was einem ein Mädchen alles erzählt … und vor allem, was für einen Blödsinn, wenn sie denkt, dass sie sexuell erfahrener ist als Du. Diese drei Mädchen wollten vor mir immer richtig angeben. Und ich habe meine Rolle so gut gespielt, dass sie sogar glaubten, dass ich noch eine Jungfrau wäre.
Er: Also. Du hattest schon mit knapp 30 Männern Sex und die haben vor Dir mit ihren zwei bis drei Männern angegeben ?
Ich: Es ging ja noch weiter. Die, nennen wir sie mal Anführerin, der Gruppe. Ein Mädchen namens Carolin. Also Carolin prahlte immer mit “besonderen Sachen”. Sie hatte einem Italiener, den sie kennengelernt hat, noch am selben Abend einen geblasen. Und ich fragte natürlich immer brav nach, wie das ist. Wie man das macht. Ob das eklig sei. Und so weiter. Und sie erzählte. Immer frei raus aus dem Nähkästchen.
Er: Also sie hat einem Italiener auf Eurer Fahrt einen geblasen ? Und damit dann angegeben ?
Ich: Das stimmt.
Er: Wenn die gewußt hätte…
Ich: Wenn die gewusst hätte, dass ich mit diesem Italiener und seinem Kumpel am selben Abend noch Sex hatte, dann wäre sie vermutlich im Boden versunken.
Er: Sie hat einem Jungen einen geblasen ? Und Du hast danach mit ihm gefickt ?
Ich: Warum denn nicht ? Er und sein Kumpel waren echt süße Italo-Jungs, die uns Mädels den ganzen Abend angegraben haben. Etwas viel Rotwein und schon waren wir zu dritt am Strand. Die anderen aus meiner Gruppe waren schon längst wieder in der Jungendherberge.
Er: Du hattest einen Dreier mit den Italienern ?
Ich: Das stimmt. Wir haben im warmen Sand halb in der Brandung gelegen. Dann haben sie mich abwechselnd genommen, während ich dem Anderen dann geblasen habe.
Er: Damit hast diese Carolin dann aber übertrumpft.
Ich: Ach, darum ging es nicht. Der Italiener, der von ihr geblasen wurde, hatte nur erzählt, dass eine aus unserer Gruppe ihn oral befriedigt hatte. Aber sich ficken lassen, nein, das wollte sie nicht. Dass das Carolin war, das habe ich dann erst bei ihren Erzählungen rausgehört. Naja, ich hab dann in mich hineingeschmunzelt.
Er: Und hat keiner was gesagt, dass Du später und total nass zurückgekommen bist ?
Ich: Doch. Ich hab dann gesagt, dass mich zwei Italiener am Strand vernascht haben. Aber das wurde “Anna, der Jungfrau” natürlich nicht geglaubt.
<kurze Pause>
Er: Gut. Anderes Thema. Also: Du bist eine sexuell sehr aktive Frau. Und Du bloggst auch darüber. Warum ? Spricht das nicht gegen Deine “Zurückhaltung” ?
Ich: Eigentlich schon. Aber es kann ja niemand einen Zusammenhang zwischen mir und dem Blog herstellen. Außerdem geht es nicht nur um meine Sex-Geschichten.
Er: Na ?
Ich: Du hast schon recht. Ich liebe es meine Geschichten zu erzählen. Meistens werde ich schon beim Schreiben ganz… lassen wir das.
Er: Nein, tun wir nicht. Was wirst Du beim Schreiben ?
Ich: Erregt. Geil. Feucht. Noch mehr ?
Er: Gut. Es macht also geil, wenn Du schreibst. Verstanden. Ich hab ja auch mal ein bisschen gelesen. Stimmt das denn alles ?
Ich: Sagen wir mal: 95 Prozent. Einiges ist ausgeschmückt. Aber im Großen und Ganzen: Ja, es stimmt alles.
Er: Aber Du möchtest nicht nur Deine Geschichten loswerden ?
Ich: Nein. Wobei … ich möchte schon ernst genommen werden. Wenn eine 14jährige über ihr Wissen von Frauen und Männern schreibt, dann wird sie nur ausgelacht. Ich habe Erfahrung…
Er: VIEL Erfahrung.
Ich: Ja, viel Erfahrung. Mit Männern. Und mit Frauen.
Er: Also, was ist Dir wichtig ?
Ich: Verständnis. Du glaubst gar nicht, was für ein Mist mir von Freundinnen erzählt wird. Aber auch von Freunden.
Er: Weiter.
Ich: Also: Männer legen sich zum Beispiel unheimlich ins Zeug um das erste Mal mit einer Frau zu schlafen. Aber danach ? Lässt das “Erobern” schlagartig nach.
Er: Naja, da gibt es aber auch die andere Seite zu erzählen.
Ich: Dazu komme ich noch.
Er: Aha.
Ich: Versprochen. Also: Frauen meckern an, dass die Romantik und das “Erobert werden” nachlässt. Sie wollen Nervenkitzel und die “Schmetterlinge” vom Anfang der Beziehung. Aber !
Er: Na ?
Ich: Männer haben auch keine Lust immer der “Eroberer” zu sein. Vollkommen klar. Was meinst Du, was ich da immer zu hören bekomme.
Er: Ich würde das gerne hören.
Ich: Also. Frauen erwarten immer, dass der Mann sie begehrt. Erobert. Romantisch. Wild. Fordernd. Lüsternd ist. Aber gleichzeitig respektvoll. Liebevoll. Eine solche Forderung kann natürlich niemand erfüllen.
Er: Danke !
Ich: Das heißt aber nicht, dass Männer sich keine Mühe mehr geben sollten. Aber Frauen müssen ihren Männern auch entgegen kommen.
Er: Wie das ?
Ich: Frauen erwarten also “Eroberung” und “Leidenschaft” und “Anerkennung” und alles das. Aber die Wenigsten tun etwas dafür. Ja, “erobert werden” ist toll. Aber man muss dem Mann doch auch einen Grund geben, dass er uns “nochmal” erobern will. Und nochmal. Und die nächsten 100 Mal auch noch. Die meisten Frauen tun hierfür: NICHTS. Was höre ich da nicht immer wieder ? “Er ist nicht mehr aufmerksam.” Oder: “Früher, da war er …”. Und dann frage ich – allerdings mehr in mich hinein -: Und was tust Du ? Wie bleibst Du interessant ? Was gibst Du Deinem Mann, damit er den “Nervenkitzel” wieder spürt ? Ich sage Dir: Sex ist für viele Frauen irgendwann so etwas wie “Essen” oder “Duschen”. Man macht das halt. Und dass der Partner dann keine Lust mehr hat, den “kalten Fisch” zu umgarnen, ist ja auch klar.
Er: Ja, das kenne ich auch.
Ich: Aber die Tür schwingt in beide Seiten. Männer müssen sich ihrer “Rolle” bewusst sein.
Er: Welche ist das ?
Ich: Eroberer zu sein. Viel mehr für Sex zu investieren, als Frauen.
Er: …
Ich: Hey, ich hab die Welt nicht gemacht.
Er: Okay. Weiter.
Ich: Aber Frauen müssen auch reizen. Etwas sein, dass es wert ist, erobert zu werden. Und da kommen wir wieder zu wilden Wünschen.
Er: Naja, aber die wenigsten Frauen – jedenfalls nach meiner Erfahrung – sind so wie Du.
Ich: Müssen sie ja auch nicht sein. Was meinst, was ein kleines Rollenspiel schon bewirken kann ?
Er: Kapier ich nicht.
Ich: Gut. Dann anders: Mann will Sex. Frau will erobert werden. Mann hat Wünsche. Mann äußert Wünsche auch nicht. Oder: Frau will Wünsche nicht erfüllen. Problem. Entweder springt Frau über ihren Schatten. Oder Mann verdrängt Wünsche. Alles totaler Blödsinn. Aber, wenn man kleine “was wäre wenn”-Spiele spielt, dann bekommt Mann manchmal was er will. Und Frau weiß, was Mann will.
Er: Immer noch etwas … schwammig.
Ich: Gut. Dann versuche es anders. Also: Ich rate jeder Frau, dass sie – wenn die Beziehung etwas ihr Feuer verliert – einmal die “Schlampe” raushängen lässt.
Er: Also mit anderen Männern schläft ?
Ich: Nein, nein. Es geht nicht ums Fremdgehen. Es geht um ein kleines Spielchen, mit dem Frau sowohl das Feuer schüren kann, aber auch herausfinden kann, was ihren Mann noch so antreibt. Und ein bisschen “Dirty Talk” oder “Schlampe sein” hilft da ungemein. Und nichts von dem, was da gesagt wird, muss dann ja passieren. Manchmal ist die Vorstellung schon genug.
Er: Das ist mir echt zu hoch.
Ich: Wir nehmen uns mal ein fiktives Pärchen. Lange zusammen. Der Sex schläft ein. Es gibt fast nur noch “Pflichtnummern”. Er ist unzufrieden. Sie ist unzufrieden. Jetzt gehen die beiden mal abends zusammen weg. Sie sagt dann zu ihm: “Wenn ich nicht verheiratet wäre, dann würde ich Dich heute Nacht glatt mit nach Hause nehmen und Dich vernaschen.” Und schon ist ein kleines Spiel eröffnet. Er kann darauf eingehen und sagen: “Und ich würde mitkommen. Du würdest es nicht bereuen.” Und so könnte ein kleines Rollenspiel starten. Und würde dann mit “Verheirateter-Frau-nimmt-sich-einen-One-Night-Stand-mit-nach-Hause” enden.
Er: Meinst Du, dass das viele Frauen machen ?
Ich: Nein. Deshalb gibt es ja so viele Probleme.
Er: Meinst Du wirklich, dass Dein Vorschlag Probleme löst ?
Ich: Warum denn nicht ? Männer sind Jäger. Und Frauen wollen erobert werden. Wenn man kleine Geschichten gemeinsam erfindet, in der er ein Jäger sein darf und sie eine “zu Erobernde”. Warum sollte das nicht klappen ?
Er: Und was hat das mit Schlampe zu tun ?
Ich: Wie nennst Du denn eine verheiratete Frau, die sich einen Stecher aufreisst ?
Er: Ah, okay.
Ich: Alles, was ich sagen will, ist Folgendes: Seid offen. Viele Männer mögen diese kleinen Spielchen. Sie versuchen kleine Spiele zu starten. Mit Sätzen wie: “Und ? Bist Du heute beim Mädelsabend auch angegraben worden ?” oder “Ich hätte Dich vorhin gerne auf dem Spielplatz auf dem Nach-Hause-Weg vernascht. Vielleicht hätte uns ja auch jemand beobachtet.” Mit solchen Sätzen versuchen die Männer kleine Spiele zu starten. Und haben – so wird es mir jedenfalls gesagt – damit fast nie Erfolg. Die Frauen wollen sich auf nicht darauf einlassen. Und das halte ich für einen Fehler. Es gibt ein “Hä, was soll das denn jetzt?” als Antwort. Stattdessen könnte sie ja auch sagen: “Ja, beim Tanzen hat sich einer ganz fest von hinten an mich gedrückt.” Und dann könnte sie sehen, wo das Ganze hinführt. Es sind doch nur Worte. Und tun keinem weh. Im Gegenteil: Vielleicht gefällt es ihr ja auch, wenn sie mal ihre dreckige Fantasie – und ja, die haben alle – erzählen und ausschmücken darf.
Er: Also: Schlampe spielen, ohne Schlampe sein. Ist das Dein Rat ?
Ich: Was kann schon passieren ? Wenn in der Beziehung eh der Wurm drin ist…
Er: Und darum geht es Dir ? Beziehungshilfe ?
Ich: Gibt es einen besseren Grund ?
Er: Keine Ahnung. Aber von “Sex-Blog” zu “seriösem Beziehungsratgeber” ist der Weg schon weit.
Ich: Ich möchte gern beides machen. Und als Frau mit gewisser Erfahrung nimmt man mich vielleicht eher ernst.
<kurze Pause>
Er: Gut. Ich würde gern noch ein anderes Thema anschneiden. Und zwar einige Themen, die wieder im Bereich “Sex” angeordnet sind.
Ich: Gern.
Er: Wollen wir vorher eine Pause machen ?
Ich: Ja, ich würde gerne eine rauchen.
Er: Okay. Dann können wir auf den Balkon gehen.
Ich: Du willst doch nur, dass der Wind mein Kleidchen hochpustet und Du meine Unterwäsche sehen kannst.
Er: Ich dachte, dass Du keine anhast.
Ich: Würde Dir das gefallen ?
Er: Oh ja.
Ich: Du hast also auch einen Faible für Schlampen, was ?
Er: Nur, wenn sie so sind wie Du.
Ich: Und was für Themen kommen dann gleich ?
Er: Das Übliche: Großer Schwanz – wichtig oder unwichtig. Was hast Du alles schon für sexuelle Praktiken mitgemacht. Was mögen Frauen im Allgemeinen. Und so weiter.
Ich: Alles klar.
Ende 1. Teil
Ich: Ich heiße Anna. Ich bin Anfang dreißig.
Er: Okay. Wie siehst Du aus ?
Ich: Ich bin ziemlich klein. Ich sage immer, dass ich eine “weibliche” Figur habe. Also weder dick noch richtig schlank. Ich habe rote Haare und grüne Augen.
Er: Und viele Sommersprossen.
Ich: Ja. Vor allem jetzt im Sommer.
Er: Sind die überall ?
Ich: Gesicht, Arme, Dekollete
Er: Okay. Also: Wir reden heute über Dich, ja ?
Ich: Ja, das ist der Sinn.
Er: Gut. Und nur nochmal zur Absicherung. Ich darf also alles fragen ?
Ich: Ja.
Er: Und Du wirst auf alles antworten ?
Ich: Ja.
Er: Gut. Das wird lustig.
<kurze Pause>
Er: Gut. Reden wir über Sex.
Ich: Das habe ich auch nicht anders erwartet.
Er: Gut. Also. Wann hattest Du Dein “erstes Mal” ?
Ich: Ich war 14.
Er: Das ist ganz schön früh, oder ?
Ich: Für heutige Maßstäbe wohl nicht, aber damals war ich wohl schon früh dran.
Er: Wer war “er” ?
Ich: Der Ex-Freund meiner großen Schwester.
Er: Soso. Wie alt war denn der ?
Ich: Er ist 9 Jahre älter als ich.
Er: Und ? Stimmt es, was man sich unter erzählt ? Hat der “Erste” immer einen besonderen Platz im Leben einer Frau ?
Ich: Ich kann natürlich nicht für andere und schon gar nicht für alle Frauen sprechen… Aber für mich wird er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Er: Ja, das hört man öfter. Aber gehen wir mal weiter. Mit Deinem Entjungferer war es irgendwann aus. Wie lange hat es gedauert, bis Du wieder aktiv geworden bist ?
Ich: Du willst wissen, wann ich Nr.2 hätte ?
Er: Genau.
Ich: Knapp 2 Wochen später.
Er: Wie kam das ?
Ich: Wie es dazu kam, dass wir Sex hatten ? Oder warum es “nur” 2 Wochen gedauert hat ?
Er: Beides bitte.
Ich: Ich fange mit dem zweiten Teil an. Also. Ich hatte mit Nr. 1 oft und viel Sex. Guten Sex. Ja, ich war verliebt. Liebte. Als das zu Ende ging, war ich traurig. Und vermisste etwas. Vermisste ihn. Und so war ich “leichte Beute” für den Nächsten. Er war knapp 3 Jahre älter und wir vögelten auf einer Party meiner Freundin.
Er: Wie alt warst Du da ?
Ich: 15
Er: Und kamen dann noch mehr ?
Ich: Was meinst Du ? In dieser Zeit ? Oder insgesamt ?
Er: Erst einmal “in dieser Zeit”.
Ich: In den nächsten 2 Jahren hatte ich dann mit knapp 15-20 Männern Sex.
Er: Und wie viele bis Du 18 warst ?
Ich: Knapp 30. Für genauere Angaben müsste ich nachschauen…
Er: Nachschauen ?
Ich: Ja. Ich führe Buch.
Er: Über Deine Liebhaber ?
Ich: Über meine Liebhaber. Über die Häufigkeit und Qualität und so weiter.
<kurze Pause>
Er: Wie kann ich mir das vorstellen ? Hast Du ein Buch, wo Du jeden Sex, den Du je hattest, eingetragen hast ?
Ich: Ja.
Er. Wirklich ?
Ich: Ja. Und es ist kein “Buch” mehr, sondern inzwischen eine Excel-Liste.
Er: Das heißt, dass Du genau weißt, wann Du wann mit wem geschlafen hast ?
Ich: Ja. Es gibt natürlich eine gewisse Ungenauigkeit. Aber bis auf ca. 5 Männer und ca. 50 Mal Sex in meinem Leben ist das Ganze ziemlich vollständig.
Er: Jetzt muss ich fragen. Wie ist die Zahl ?
Ich: Die Summe unter allen Männern, mit denen ich Sex hatte ?
Er: Ja.
Ich: Mehr als 1, weniger als 700.
Er: Aber mehr als 600 ?
Ich: Ja.
Er: Genauer bitte.
Ich: 657
Er: Du hast mit 657 Männern geschlafen ?
Ich: Plus/Minus 5. Wie gesagt.
Er: Wie ? Plus/Minus?
Ich: Naja, wenn man mit mehreren Männern gleichzeitig Sex hat, dann kann sich da schon mal eine Ungenauigkeit einschleichen. Genauso ist es beim Sex mit Fremden. Vielleicht hätte ich ja schon mal mit dem einen oder anderen anonymen Partner früher Sex. Also ist die Zahl hier vielleicht nicht ganz richtig.
Er: Gleichzeitig? Sex mit Fremden ? Machst Du so etwas oft ?
Ich: Wenn mir andere Frauen die Wahrheit über ihr Sex-Leben berichten, dann … ja, wohl sehr oft. Jedenfalls im Vergleich.
Er: Das hätte ich nicht von Dir gedacht.
Ich: Das tut – zum Glück – niemand. Ich bin sehr darauf bedacht, dass mein Sex-Leben nicht Thema wird. Oder im Freundeskreis bekannt wird. Oder auf meiner Arbeit. Gott bewahre.
Er: Schämst Du Dich ?
Ich: Nein. Kein Stück. Ich lebe so, wie es mir gefällt. Ich möchte nur kein Stigma als Schlampe.
Er: Gut. Das verstehe ich. Aber denken die Männer denn nicht, dass Du eine Schlampe bist, wenn sie Dich gemeinsam ficken ?
Ich: Bestimmt. Aber das ist auch gut.
Er: Wieso das ?
Ich: Weil Männer keine Männer mehr sein dürfen. Sie haben Verlangen. Wünsche. Wollen sich austoben. Wollen wilde und versaute Dinge tun. Aber damit man sie nicht für Höhlenmenschen hält, halten das alles unter Verschluss. Die Männer mit denen ich Kontakt habe, haben verlernt ihre Wünsche mitzuteilen. Ihr Verlangen auszuleben. Wenn ein Mann mit einer Frau schlafen will, dann kommuniziert er das nicht mehr. “Oh Gott, was denkt die denn, wenn ich ihr sage, dass sie geile Tritten hat ? Und dass ich gerne mal meinen Schwanz tief in sie reinschreiben will ?” Wenn ein Mann denkt, dass Du eine Schlampe bist, oder leicht zu haben, dann wandelt er sich. Er macht sich keine Gedanken mehr darüber, was sie über ihn denken könnte. Er wird sie ficken. Also kann er sich so zeigen, wie er wirklich ist.
Er: Also. Ein Mann, der weiß, dass er Dich ficken wird, wird sich nicht mehr verstellen ?
Ich: Genau. Und wenn man selbst einige Themen anschneidet, wird er auch offen sein Verlangen äußern. Und etwas “vulgär sein” hilft auch ungemein.
Er: Gib mal ein Beispiel.
Ich: Also. Wenn Du eine Frau triffst, die Du attraktiv findest…
Er: Ja. Also so wie jetzt ?
Ich: Gut. Bleiben wir bei diesem Beispiel. Also. Bevor ich Dir gesagt habe, dass ich mit mehr als 600 Männern Sex hatte, hättest Du da die Möglichkeit in Erwägung gezogen, dass Du mich heute noch ficken wirst ?
Er: Nein.
Ich: Bist Du denn heute mit dem Vorsatz hergekommen, mich zu ficken ?
Er: Nein !
Ich: Hast Du es Dir denn schon mal vorgestellt ?
Er: <räuspert sich> Ja. Schon oft.
Ich: Und wie ? Wie fickst Du mich in Deiner Fantasie ? Sanft ? Oder richtig hart ?
Er: Na, normal halt.
Ich: Ach, jetzt sei doch mal ehrlich. Wenn Du Wahl hast zwischen “sanft kuschelnd im Bett” oder “richtig hart gegen eine Wand gedrückt”, wofür entscheidest Du Dich. Und sei ehrlich !
Er: Für “richtig hart”.
Ich: Und nachdem Du weißt, dass ich schon mit vielen… sehr vielen Männern gefickt habe…
Er: Ja ?
Ich: Glaubst Du, dass Du heute noch Deinen dicken Schwanz ganz hart in mein enges Loch rammen wirst ?
Er: Errr… Keine Ahnung.
Ich: Und wenn ich Dir sage, dass ich keine Unterwäsche unter meinem Kleid trage ?
Er: …
Ich: Und dass Du heute nicht der Erste sein wirst, der mir seinen dicken Prügel reinrammt ?
Er: Dann denke ich, das ich Dich heute noch über den Schreibtisch lege und Dich hart von hinten wegnagele.
Ich: Siehst Du ? Und schon hast Du Deinen Beweis. Du willst mich doch über den Schreibtisch werfen und mein Kleidchen hochreissen, oder ? Und mich dann hart von hinten ficken, oder ?
Er: Errr.. Ja.
Ich: Und nur weil ich mich Dir gegenüber als “leicht zu haben” präsentiert habe und etwas vulgär gesprochen habe, könntest Du Deine Wünsche… nein, Dein Verlangen, äußern.
Er: Ich verstehe.
<kurze Pause>
Er: Ja, ich verstehe wirklich. Ja, das stimmt. Und das ist das, was Du willst ?
Ich: Wenn ein Mann sich ohne Hemmungen alles nehmen kann, was er möchte, dann habe ich natürlich aus etwas davon. Sie sind dann wild. Ungezügelt. Und kommen richtig aus sich heraus. Und ja, das mag ich.
Er: Und das lebst Du im Geheimen aus ?
Ich: Naja, so richtig geheim ja nun nicht. Ich gehe nur nicht damit hausieren.
Er: Und was denken Freunde oder Familie darüber ? Oder wissen die das gar nicht ?
Ich: Also erst einmal: Ich mache nichts wofür ich mich oder sonst jemand schämen müsste.
Er: So habe ich das auch nicht gemeint.
Ich: Ich verstehe schon. Ja, ich benutze Fingerspitzengefühl. Meine Familie weiß, dass ich sexuell sehr aktiv bin. Freunde meist nicht. Das liegt aber daran, dass mir “Freundinnen” nicht mehr ihre Männer anvertrauen würden, wenn sie wüssten, dass ich eine Schlampe bin.
Er: Ähm.
Ich: Ja, das sind ihre Worte, nicht meine. Wenn in meinem Bekanntenkreis eine Frau mehr als einen Partner pro Jahr hat, dann wird schon angefangen sich das Maul zu zerreissen. Ja, und immer von Frauen. Wir sind diesbezüglich nicht sonderlich klug. Dieses “schau mal, ich bin keine Schlampe, aber die da schon” ist leider ein typisches und dämliche weibliches Verhalten. Was hauen diese Frauen teilweise auf andere drauf, nur um besser da zu stehen. Was meinst Du, würden solche Frauen zu mir sagen ?
Er: Sie hätten Angst vor Dir ? Und davor, dass Du ihnen die Männer wegnimmt ?
Ich: Genau.
Er: Also weiß fast niemand, dass Du …
Ich: … eine Schlampe bin… genau
Er: Klingt anstrengend.
Ich: Och, das kann auch lustig sein. Als ich 18 war, fuhr ich mit meinem Abi-Jahrgang nach Italien. Wir hatten damals auch eine Mädchen-Clique im Jahrgang, die sich furchtbar wichtig nahm. Jedenfalls hatten diese Mädchen gerade ihre ersten oder zweiten Freunde hinter sich und flirten heftig mit den Italienern. Bei diesen Mädchen war ich “Anna, die Jungfrau”. Und sie haben keinen Hehl aus diesem Spitznamen gemacht.
Er: Und das hat Dich nicht gestört ?
Ich: Nein, im Gegenteil. Ich fand es super. Was meinst Du, was einem ein Mädchen alles erzählt … und vor allem, was für einen Blödsinn, wenn sie denkt, dass sie sexuell erfahrener ist als Du. Diese drei Mädchen wollten vor mir immer richtig angeben. Und ich habe meine Rolle so gut gespielt, dass sie sogar glaubten, dass ich noch eine Jungfrau wäre.
Er: Also. Du hattest schon mit knapp 30 Männern Sex und die haben vor Dir mit ihren zwei bis drei Männern angegeben ?
Ich: Es ging ja noch weiter. Die, nennen wir sie mal Anführerin, der Gruppe. Ein Mädchen namens Carolin. Also Carolin prahlte immer mit “besonderen Sachen”. Sie hatte einem Italiener, den sie kennengelernt hat, noch am selben Abend einen geblasen. Und ich fragte natürlich immer brav nach, wie das ist. Wie man das macht. Ob das eklig sei. Und so weiter. Und sie erzählte. Immer frei raus aus dem Nähkästchen.
Er: Also sie hat einem Italiener auf Eurer Fahrt einen geblasen ? Und damit dann angegeben ?
Ich: Das stimmt.
Er: Wenn die gewußt hätte…
Ich: Wenn die gewusst hätte, dass ich mit diesem Italiener und seinem Kumpel am selben Abend noch Sex hatte, dann wäre sie vermutlich im Boden versunken.
Er: Sie hat einem Jungen einen geblasen ? Und Du hast danach mit ihm gefickt ?
Ich: Warum denn nicht ? Er und sein Kumpel waren echt süße Italo-Jungs, die uns Mädels den ganzen Abend angegraben haben. Etwas viel Rotwein und schon waren wir zu dritt am Strand. Die anderen aus meiner Gruppe waren schon längst wieder in der Jungendherberge.
Er: Du hattest einen Dreier mit den Italienern ?
Ich: Das stimmt. Wir haben im warmen Sand halb in der Brandung gelegen. Dann haben sie mich abwechselnd genommen, während ich dem Anderen dann geblasen habe.
Er: Damit hast diese Carolin dann aber übertrumpft.
Ich: Ach, darum ging es nicht. Der Italiener, der von ihr geblasen wurde, hatte nur erzählt, dass eine aus unserer Gruppe ihn oral befriedigt hatte. Aber sich ficken lassen, nein, das wollte sie nicht. Dass das Carolin war, das habe ich dann erst bei ihren Erzählungen rausgehört. Naja, ich hab dann in mich hineingeschmunzelt.
Er: Und hat keiner was gesagt, dass Du später und total nass zurückgekommen bist ?
Ich: Doch. Ich hab dann gesagt, dass mich zwei Italiener am Strand vernascht haben. Aber das wurde “Anna, der Jungfrau” natürlich nicht geglaubt.
<kurze Pause>
Er: Gut. Anderes Thema. Also: Du bist eine sexuell sehr aktive Frau. Und Du bloggst auch darüber. Warum ? Spricht das nicht gegen Deine “Zurückhaltung” ?
Ich: Eigentlich schon. Aber es kann ja niemand einen Zusammenhang zwischen mir und dem Blog herstellen. Außerdem geht es nicht nur um meine Sex-Geschichten.
Er: Na ?
Ich: Du hast schon recht. Ich liebe es meine Geschichten zu erzählen. Meistens werde ich schon beim Schreiben ganz… lassen wir das.
Er: Nein, tun wir nicht. Was wirst Du beim Schreiben ?
Ich: Erregt. Geil. Feucht. Noch mehr ?
Er: Gut. Es macht also geil, wenn Du schreibst. Verstanden. Ich hab ja auch mal ein bisschen gelesen. Stimmt das denn alles ?
Ich: Sagen wir mal: 95 Prozent. Einiges ist ausgeschmückt. Aber im Großen und Ganzen: Ja, es stimmt alles.
Er: Aber Du möchtest nicht nur Deine Geschichten loswerden ?
Ich: Nein. Wobei … ich möchte schon ernst genommen werden. Wenn eine 14jährige über ihr Wissen von Frauen und Männern schreibt, dann wird sie nur ausgelacht. Ich habe Erfahrung…
Er: VIEL Erfahrung.
Ich: Ja, viel Erfahrung. Mit Männern. Und mit Frauen.
Er: Also, was ist Dir wichtig ?
Ich: Verständnis. Du glaubst gar nicht, was für ein Mist mir von Freundinnen erzählt wird. Aber auch von Freunden.
Er: Weiter.
Ich: Also: Männer legen sich zum Beispiel unheimlich ins Zeug um das erste Mal mit einer Frau zu schlafen. Aber danach ? Lässt das “Erobern” schlagartig nach.
Er: Naja, da gibt es aber auch die andere Seite zu erzählen.
Ich: Dazu komme ich noch.
Er: Aha.
Ich: Versprochen. Also: Frauen meckern an, dass die Romantik und das “Erobert werden” nachlässt. Sie wollen Nervenkitzel und die “Schmetterlinge” vom Anfang der Beziehung. Aber !
Er: Na ?
Ich: Männer haben auch keine Lust immer der “Eroberer” zu sein. Vollkommen klar. Was meinst Du, was ich da immer zu hören bekomme.
Er: Ich würde das gerne hören.
Ich: Also. Frauen erwarten immer, dass der Mann sie begehrt. Erobert. Romantisch. Wild. Fordernd. Lüsternd ist. Aber gleichzeitig respektvoll. Liebevoll. Eine solche Forderung kann natürlich niemand erfüllen.
Er: Danke !
Ich: Das heißt aber nicht, dass Männer sich keine Mühe mehr geben sollten. Aber Frauen müssen ihren Männern auch entgegen kommen.
Er: Wie das ?
Ich: Frauen erwarten also “Eroberung” und “Leidenschaft” und “Anerkennung” und alles das. Aber die Wenigsten tun etwas dafür. Ja, “erobert werden” ist toll. Aber man muss dem Mann doch auch einen Grund geben, dass er uns “nochmal” erobern will. Und nochmal. Und die nächsten 100 Mal auch noch. Die meisten Frauen tun hierfür: NICHTS. Was höre ich da nicht immer wieder ? “Er ist nicht mehr aufmerksam.” Oder: “Früher, da war er …”. Und dann frage ich – allerdings mehr in mich hinein -: Und was tust Du ? Wie bleibst Du interessant ? Was gibst Du Deinem Mann, damit er den “Nervenkitzel” wieder spürt ? Ich sage Dir: Sex ist für viele Frauen irgendwann so etwas wie “Essen” oder “Duschen”. Man macht das halt. Und dass der Partner dann keine Lust mehr hat, den “kalten Fisch” zu umgarnen, ist ja auch klar.
Er: Ja, das kenne ich auch.
Ich: Aber die Tür schwingt in beide Seiten. Männer müssen sich ihrer “Rolle” bewusst sein.
Er: Welche ist das ?
Ich: Eroberer zu sein. Viel mehr für Sex zu investieren, als Frauen.
Er: …
Ich: Hey, ich hab die Welt nicht gemacht.
Er: Okay. Weiter.
Ich: Aber Frauen müssen auch reizen. Etwas sein, dass es wert ist, erobert zu werden. Und da kommen wir wieder zu wilden Wünschen.
Er: Naja, aber die wenigsten Frauen – jedenfalls nach meiner Erfahrung – sind so wie Du.
Ich: Müssen sie ja auch nicht sein. Was meinst, was ein kleines Rollenspiel schon bewirken kann ?
Er: Kapier ich nicht.
Ich: Gut. Dann anders: Mann will Sex. Frau will erobert werden. Mann hat Wünsche. Mann äußert Wünsche auch nicht. Oder: Frau will Wünsche nicht erfüllen. Problem. Entweder springt Frau über ihren Schatten. Oder Mann verdrängt Wünsche. Alles totaler Blödsinn. Aber, wenn man kleine “was wäre wenn”-Spiele spielt, dann bekommt Mann manchmal was er will. Und Frau weiß, was Mann will.
Er: Immer noch etwas … schwammig.
Ich: Gut. Dann versuche es anders. Also: Ich rate jeder Frau, dass sie – wenn die Beziehung etwas ihr Feuer verliert – einmal die “Schlampe” raushängen lässt.
Er: Also mit anderen Männern schläft ?
Ich: Nein, nein. Es geht nicht ums Fremdgehen. Es geht um ein kleines Spielchen, mit dem Frau sowohl das Feuer schüren kann, aber auch herausfinden kann, was ihren Mann noch so antreibt. Und ein bisschen “Dirty Talk” oder “Schlampe sein” hilft da ungemein. Und nichts von dem, was da gesagt wird, muss dann ja passieren. Manchmal ist die Vorstellung schon genug.
Er: Das ist mir echt zu hoch.
Ich: Wir nehmen uns mal ein fiktives Pärchen. Lange zusammen. Der Sex schläft ein. Es gibt fast nur noch “Pflichtnummern”. Er ist unzufrieden. Sie ist unzufrieden. Jetzt gehen die beiden mal abends zusammen weg. Sie sagt dann zu ihm: “Wenn ich nicht verheiratet wäre, dann würde ich Dich heute Nacht glatt mit nach Hause nehmen und Dich vernaschen.” Und schon ist ein kleines Spiel eröffnet. Er kann darauf eingehen und sagen: “Und ich würde mitkommen. Du würdest es nicht bereuen.” Und so könnte ein kleines Rollenspiel starten. Und würde dann mit “Verheirateter-Frau-nimmt-sich-einen-One-Night-Stand-mit-nach-Hause” enden.
Er: Meinst Du, dass das viele Frauen machen ?
Ich: Nein. Deshalb gibt es ja so viele Probleme.
Er: Meinst Du wirklich, dass Dein Vorschlag Probleme löst ?
Ich: Warum denn nicht ? Männer sind Jäger. Und Frauen wollen erobert werden. Wenn man kleine Geschichten gemeinsam erfindet, in der er ein Jäger sein darf und sie eine “zu Erobernde”. Warum sollte das nicht klappen ?
Er: Und was hat das mit Schlampe zu tun ?
Ich: Wie nennst Du denn eine verheiratete Frau, die sich einen Stecher aufreisst ?
Er: Ah, okay.
Ich: Alles, was ich sagen will, ist Folgendes: Seid offen. Viele Männer mögen diese kleinen Spielchen. Sie versuchen kleine Spiele zu starten. Mit Sätzen wie: “Und ? Bist Du heute beim Mädelsabend auch angegraben worden ?” oder “Ich hätte Dich vorhin gerne auf dem Spielplatz auf dem Nach-Hause-Weg vernascht. Vielleicht hätte uns ja auch jemand beobachtet.” Mit solchen Sätzen versuchen die Männer kleine Spiele zu starten. Und haben – so wird es mir jedenfalls gesagt – damit fast nie Erfolg. Die Frauen wollen sich auf nicht darauf einlassen. Und das halte ich für einen Fehler. Es gibt ein “Hä, was soll das denn jetzt?” als Antwort. Stattdessen könnte sie ja auch sagen: “Ja, beim Tanzen hat sich einer ganz fest von hinten an mich gedrückt.” Und dann könnte sie sehen, wo das Ganze hinführt. Es sind doch nur Worte. Und tun keinem weh. Im Gegenteil: Vielleicht gefällt es ihr ja auch, wenn sie mal ihre dreckige Fantasie – und ja, die haben alle – erzählen und ausschmücken darf.
Er: Also: Schlampe spielen, ohne Schlampe sein. Ist das Dein Rat ?
Ich: Was kann schon passieren ? Wenn in der Beziehung eh der Wurm drin ist…
Er: Und darum geht es Dir ? Beziehungshilfe ?
Ich: Gibt es einen besseren Grund ?
Er: Keine Ahnung. Aber von “Sex-Blog” zu “seriösem Beziehungsratgeber” ist der Weg schon weit.
Ich: Ich möchte gern beides machen. Und als Frau mit gewisser Erfahrung nimmt man mich vielleicht eher ernst.
<kurze Pause>
Er: Gut. Ich würde gern noch ein anderes Thema anschneiden. Und zwar einige Themen, die wieder im Bereich “Sex” angeordnet sind.
Ich: Gern.
Er: Wollen wir vorher eine Pause machen ?
Ich: Ja, ich würde gerne eine rauchen.
Er: Okay. Dann können wir auf den Balkon gehen.
Ich: Du willst doch nur, dass der Wind mein Kleidchen hochpustet und Du meine Unterwäsche sehen kannst.
Er: Ich dachte, dass Du keine anhast.
Ich: Würde Dir das gefallen ?
Er: Oh ja.
Ich: Du hast also auch einen Faible für Schlampen, was ?
Er: Nur, wenn sie so sind wie Du.
Ich: Und was für Themen kommen dann gleich ?
Er: Das Übliche: Großer Schwanz – wichtig oder unwichtig. Was hast Du alles schon für sexuelle Praktiken mitgemacht. Was mögen Frauen im Allgemeinen. Und so weiter.
Ich: Alles klar.
Ende 1. Teil
6 年 前