Hilfe! Corona zwingt mich zu Skype-Sex

Meine Konzerte: abgesagt. Meine Bar: geschlossen. Mein Liebesleben: zerstört. «Bleiben Sie zu Hause», mahnt der Bundesrat im Radio. Klingt ja alles sehr vernünftig. Aber wie zum Teufel halte ich das längere Zeit aus?

Verboten ist das Daten ja nicht. Aber seit bei der Freundin meines Bandkollegen Corona diagnostiziert wurde, wollte ich das Social Distancing konsequent einhalten. Und trotzdem verlangt mein Körper nach seinem Bedürfnis. Quarantäne-Pornos mit massenhaft Desinfektionsmittel und durch Atemschutzmasken gedämpfte Stöhnlaute sind auch nicht für die Ewigkeit.

Zum ersten Mal ärgere ich mich über mein Single-Dasein. Alle, die jetzt spiessig und beschaulich zusammenleben, sind plötzlich im Vorteil. Sogar meine Freunde in Zweiwohnungsbeziehungen setzen sich frivol über die Gebote hinweg. Ungerecht!

Eines öden Donnerstagabends entschied ich mich dazu, wie immer in moralisch unklaren Situationen, meine Dating-App zu konsultieren. «Ich war nicht in Italien, ich schwörs!» Oder: «Wenn dich Corona noch nicht umgehauen hat, let me do it»: Die «lustigen» Sprüche, die offensichtlich vor allem diejenigen in ihren Profilen posten, die nicht so viele Matches haben, ringen mir knapp ein müdes Lächeln ab.

Ich swipte weiter. «Hey! Du bist doch Bruce! Singst du jetzt auf Balkonen (smile)?» Julia hatte mich offensichtlich erkannt und versuchte, mich zu necken. «Bisher nicht. Aber ich überlegs mir», schrieb ich zurück. Julia hatte (zumindest auf den Fotos) blaue Augen und ein süsses Lächeln. Wir chatteten ein paarmal hin und her, bis ich sie fragte, ob wir uns treffen wollten. Zeit hatte ich ja zur Genüge. «Sehr gerne!», antwortete sie, «aber ich bin in Quarantäne.» «Ich irgendwie auch», schrieb ich schuldbewusst zurück. «Und ich mag kein Sexting», stellte Julia klar. Um sofort hinterherzuschieben: «Aber kennst du Skype?» Wir verabredeten uns zu einem Date. Um 20 Uhr. Vor dem Computer.

Pünktlich lachte mich Julia auf meinem Bildschirm an. Ihr Lächeln war auch in echt süss – also in bewegten Bildern. Wir prosteten uns mit Bier durch den Äther zu und schon nach wenigen Minuten fühlte es sich wie ein richtiges Date an, irgendwie.

Wir flirteten, was das Zeug hielt, und nach etwa einer Stunde zog Julia ihren Pulli aus. «Es ist so heiss bei mir zu Hause», log sie. Ich streifte mir ebenfalls mein Shirt über den Kopf. Langsam zogen wir uns beide immer weiter aus und blickten dabei neckisch Richtung grünes Licht der Webcam.

Danach begannen wir es uns selbst zu machen. Julia stöhnte laut durch den Lautsprecher des Computers und ich kam viel zu schnell. Danach war der Zauber für mich vorbei. Ich bemühte mich, artig weiterzumachen, bis auch Julia auf ihre Kosten gekommen war. Ob sie tatsächlich einen Orgasmus hatte, konnte ich über die Distanz noch schlechter beurteilen als sonst.

«Quarantäne ist gar nicht so schlimm», lachte sie. «Lass uns eine rauchen», schlug ich vor. Wir trugen uns gegenseitig auf den Balkon und verabschiedeten uns nach einer gemeinsamen Zigarette, nachdem wir uns für ein nächstes Date verabredet hatten. Ich hoffe, dass diese Zeit bald vorbei ist. Ich möchte Julia in echt sehen. Und ihr süsses Lächeln.
发布者 Bahn-Mars
4 年 前
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gaydoensfan
gaydoensfan 4 年 前
So einen Freund/in hätte ich auch gern!
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sweept
sweept 4 年 前
Sex über Video kann ja wirklich sehr geil sein. Jetzt wäre aber ein reales Treffen durchaus möglich. Schreib wenn du sie triffst...
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Hellvi
Hellvi 4 年 前
Na dann hoff ich, ihr holt es nach! Lass mich wissen, wies lief!
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